Dass das RSG eine musikalisch-künstlerische Schule ist, ist uns vermutlich allen bewusst. Was vielen auch klar sein dürfte, ist, dass wir viele sehr talentierte Schüler*innen bei uns haben.
Aber wusstet ihr auch, dass eine ehemalige Teilnehmerin von The Voice Kids Germany an unserer Schule ist, die gerade nebenbei versucht als Künstlerin durchzustarten? Wir haben mit Abigail bzw. „Abi in the clouds“ gesprochen und sie gibt im folgenden Interview einige spannende Einblicke dazu: Wie sie zur Musik kam, dass es bei The Voice nicht immer so abläuft, wie es scheint und auf welche weiteren musikalischen Meisterwerke wir uns in Zukunft noch freuen können!
Ihr aktuelles Musikvideo, ein Cover von Zoe Wees‘ Song „Control“, gibt’s hier:
und hier geht’s zu ihrem Instagram: @abiinthecloudsofficial
Wer bist du eigentlich? Warum sollte man dich kennen?
Ich bin Abi, mein Künstlername ist „Abi in the clouds“ und man könnte mich teilweise dadurch kennen, dass ich bei The Voice Kids war. Nach The Voice Kids haben sich mir viele Türen geöffnet. Ich bin zu einem Gospel-Chor gekommen. Mit dem habe ich – vor Corona natürlich – in verschiedenen Städten von Deutschland ganz viele Konzerte gehabt. Ich bin schon vor 70.000 Menschen aufgetreten, hatte eine Tournee durch Holland und Belgien zusammen mit André Rieu.
Ja, daher könnte man mich kennen.
Bist du immer noch in diesem Gospel-Chor aktiv?
Ja. Also, wir heißen „The Golden Voices of Gospel“. Im Moment ist aber nichts los, außer letztens einmal: Vor einem Monat, vor ein / zwei Monaten, gab es so ein kleines Winterspecial. Da mussten wir Background singen für irgendeinen Schlagersänger. Ich glaube, es war Florian Silbereisen.
Wir haben auch immer wieder Auftritte im Fernsehen, aber es ist gerade echt tote Hose.
Woher kommt deine Leidenschaft für Musik?
Ich bin ursprünglich aus Hamburg und meine Familie hat ursprünglich auch ganz viel Musik gemacht. Meine Mutter hat selber gesungen. Ich glaube aber, was mich am meisten beeinflusst hat, waren meine zwei älteren Geschwister: Die beiden hatten eine Band damals in Hamburg, waren auch relativ erfolgreich. Sie hießen „Black and White“ und haben halt ihre eigene Musik gemacht, Konzerte gegeben und sind auch immer wieder in Discos aufgetreten und so.
Ich bin damit einfach aufgewachsen.
Bist du an unserer Schule auch musikalisch aktiv?
Ich habe auf jeden Fall darüber nachgedacht und habe auch einmal kurz reingeschnuppert. Ich habe aber bisher noch nicht wirklich die Zeit gefunden, mich damit zu befassen, weil ich mich auch erstmal auf die Schule konzentrieren wollte.
Als ich neu dazugekommen bin [letztes Jahr], habe ich ja gerade die 9. Klasse nochmal wiederholt. Deswegen habe ich gesagt: Ok. Ich muss erstmal meine Noten hinbekommen und dann kann ich mich wieder dem Schulchor oder ähnlichem widmen.
Und dann kam Corona?
Ja, und dann kam Corona! *lacht*
Du warst bei The Voice Kids. Was kannst du uns dazu erzählen?
The Voice Kids war wirklich eine der wunderschönsten Erfahrungen für mich, aber gleichzeitig auch die traumatischste. Man hat einfach so viele [Leute] kennengelernt, die die gleichen Interessen hatten. Man hat zusammen Musik gemacht. Man hat sich getroffen.
Es war normal, dass man dort ein Hotelzimmer bekommen hat. Meine Mutter und ich, wir sind halt herzensoffene Menschen. Wir haben dann gesagt: „Ok. Die ganzen Kinder können zu uns kommen.“
Das Ding ist halt, wir waren über 40, 50 Kinder insgesamt. Ich hatte meine engsten Freunde und dann waren wir zu zwanzigst in einem Ein-Zimmer-Apartment und da saßen wir einfach alle auf dem Boden verstreut, schauen auf einen Mini-Fernseher und singen zusammen Karaoke.
Das waren wirklich einfach so die schönsten Momente!
Wir haben auch einmal eine Party gemacht, in diesem Mini-Zimmer. Dann haben die Eltern uns Pizza bestellt. Dann waren wir da alle mit drei Party-Pizzen, [also] 30 oder 40 Kinder in diesem Mini-Raum. Es war einfach mega schön und wir hatten auch richtig viel Spaß.
Aber, was das Problem bei The Voice Kids ist, ist, dass mehr oder weniger alles an einem Stück gedreht wird. Es gab einmal die Blind-Auditons und dann hatte man ein paar Wochen Pause. Man wurde aber auch ein paar Mal einfach so nach Berlin gerufen, denn es wurde alles in Berlin gefilmt.
Deshalb war ich auch ein halbes Jahr gar nicht in der Schule. Darum bin ich auch mit dem Stoff […] nicht klargekommen, weshalb ich das Jahr dann auch wiederholt habe.
Nach den Blind-Auditions kamen die Battles und direkt am nächsten Tag – ich habe ja mein Battle gewonnen – sind die Sing-Offs. Da muss man nochmal seinen Song von den Blind-Auditions singen. Das ist halt einfach so, dass man so ein krasses Hoch hat, dass man so glücklich ist, weil man es durch die zweite Runde geschafft hat. Wenn man dann aber, wie in meinem Fall, direkt am nächsten Tag wieder rausfliegt, ist das einfach, [als ginge man] von 100 auf -1000 in einer Sekunde.
Als dann gesagt wurde „Abi ist nicht im Finale“, das war so:
Auf der Bühne habe ich mich für die anderen gefreut. Dann bin ich von der Bühne weg, habe mich umgezogen, dann habe ich meine Mutter gesehen und ich habe noch nie so stark angefangen zu weinen. Das war wirklich [wie]: „Oha. Jetzt ist es vorbei“ Man hatte halt die schöne Zeit.
Deswegen: Es war wirklich das Schönste, aber gleichzeitig auch richtig traurig.
Allgemein, wie es bei The Voice Kids abläuft: Es wird immer so getan, als hätte man relativ viel Zeit mit seinem gewählten Coach, diesem Prominenten. Das ist aber kaum so.
Im Hintergrund hat man seine eigenen Vokal-Coaches, die aber auch nur ganz normale Menschen sind. Die kennt man gar nicht. Dann plötzlich, wenn die Kamera an ist, [sieht es so aus als] haben wir alles die ganze Zeit mit unseren prominenten Coaches gemacht.
[…]
Wie alt warst du damals und wer waren deine Coaches?
Bei den Blind-Auditions war ich 14 und meine Coaches waren „The BossHoss“.
Nun hast du „Control“ von Zoe Wees gecovert. In deiner Videobeschreibung beziehst du dich auf eure gemeinsame Zeit bei The Voice Kids. Was kannst du dazu erzählen?
Ja, also ich habe sie nicht direkt kennengelernt. Ich habe darauf angespielt, dass wir beide bei The Voice Kids waren, dass wir beide die gleiche Erfahrung gemacht haben, aber nicht in der selben Staffel. Genau aus dem Grund habe ich aber diesen Song von ihr gecovert.
Ich habe mir gedacht: Das Lied handelt ja viel davon „lose control“ und sonstiges. Bei Zoe hat das halt damit zu tun, dass sie eine Art von Epilepsie hat und auch immer noch Panikattacken, wenn sie das Gefühl hat, einen Anfall zu bekommen, obwohl das gar nicht so ist. Sie läuft recht ängstlich und nervös deswegen rum.
Auch wenn ich keine Epilepsie habe, kann ich das teilweise auf mich beziehen. Deswegen habe ich mich gefragt: Weshalb kann ich das, was der Song sagt, auch auf mich beziehen?
Ich fand es einfach eine schöne Idee, das Musik-Video dazu zu machen. Man sieht mich ja in dem Video in irgend so einer Pampa herumlaufen. Der eigentliche Hintergedanke dazu soll sein, dass ich einfach verloren bin und versuche an einen bestimmten Ort zu kommen, um meinen Weg zu finden.
Hast du eine spezielle Verbindung zu dem Song oder der Künstlerin?
Eine spezielle Verbindung würde ich nicht sagen. Aber wie ich vorhin meinte, ich kann das auch gut auf mich beziehen. Von ihrer Anxiety [deu.: „Sorgen“], dass man mit sich selbst zu kämpfen hat und einfach probiert, seinen Weg zu finden.
Sind noch weitere Projekte in Planung?
Ja, auf jeden Fall. Gerade ist sogar eins in Erarbeitung. Ich glaube, das wird nächste Woche auch angefangen. […]
Ende des Monats müsste nochmal etwas kommen. Es wird wieder ein Cover sein – Das ist das, was ich dazu sage. Dann der übernächste Song wird auf jeden Fall ein eigener von mir.
Von:
Sebastian Schneider