Es ist Sonntagabend. Die Wahllokale sind geschlossen. Die heiße Phase hat begonnen und die Stimmzettel werden ausgezählt. Wer wird in den Bundestag einziehen? Wer der oder die neue Bundeskanzler*in?
Die Stimmen der diesjährigen Juniorwahl sind aber schon ausgewertet. Und wir können im Vergleich zu den bisherigen Hochrechnungen (Stand: 22:00, 26.09.21) eine Zwischenbilanz ziehen:
Schaut man auf die Zweitstimmen liegen aktuell SPD (25.8%), Union (24.2%) und B90/Grüne (14,3%) vorn. Im Gegensatz dazu die deutschlandweite Juniorwahl: Hier siegen die Grünen mit 20,6%, dann SPD (19,4%) und auf Platz drei die FDP mit 18,5%.
In unserer Schule ist es sogar nochmal deutlicher: 27,7% Grün, 19,8% FDP und 13,3 Linke. Alles in allem scheint der Wunsch nach einer Änderung in unserem Land, gerade in der jungen Generation, groß. Ein Linkstrend und eine starke Gewichtung von Umweltthemen sind abzuleiten.
Während die AfD, die bei vergangenen Wahlen vor allem in den neuen Bundesländern immer wieder punkten konnte, bisher auf 10,6% der Stimmen kommt, schneidet sie in der Juniorwahl deutschlandweit mit nur 5,1% schlechter ab. Erstaunlich ist auch, dass der Anteil sonstiger Parteien unter den Jugendlichen etwa doppelt so hoch ist. Möglicherweise sind hier Inhalte wichtiger als der Gedanke, ob man seine Stimme jetzt an eine Kleinpartei „verschenkt“, die es eh nicht über 5% schafft.
Aber sollte es nicht auch eigentlich so sein? Inhalte statt Propaganda und Ziele statt Personenmarken. Von der Wahlbeteiligung jedenfalls lässt sich ein hohes politisches Interesse ableiten. Mit gut 81% hat insgesamt nur ein Fünftel der Schülerinnen und Schüler seine Stimme nicht vergeben. Bezogen auf unsere Schule haben jedoch nur gut 60% der wahlberechtigten ihre Chance auch genutzt. Warum? – Das gilt es jetzt noch zu erforschen.
Das Direktmandat in unserem Wahlkreis, wie auch in unserer Schule, würde übrigens an Marie Müser von B90/den Grünen gehen.
Von:
Sebastian Schneider