In Indien sind aktuell, nachdem der Präsident Indiens, Narendra Modi (zusätzlich noch Hindunationalist und Faschist), erst einmal die Bevölkerung aufforderte zuhause zu bleiben, strenge Ausgangssperren verhängt worden. Die dortigen Regulierungen sorgen – wie in der Politik der BJP üblich – für eine taktische Ausgrenzung der muslimischen Bevölkerung. Die Polizei hatte jegliche Moscheen schon vor Wochen abgesperrt und zusätzlich besitzt sie so viele Freiheiten, dass Repression, Gewalt und Rassismus dort Alltag werden.
Doch das Problem ist ein ganz anderes: für Indien ist die Wanderarbeit essenziell: ein großer Teil der dortigen Bevölkerung zieht für die Erntesaison durch das Land. Durch diese wirklich unkluge und fatale Ausgangssperre wird das unmöglich gemacht. Somit entstehen zwei Probleme gleichzeitig: Zig Millionen Menschen haben keinerlei Möglichkeit Geld zu verdienen und müssen in noch härteren Bedingungen, als sie sowieso schon sind, leben. Das andere Problem ist, dass ohne die Wanderarbeiter*innen die Ernte massiv beschränkt wird und sich die fünfte Hungersnot seit Anfang des 20. JH anbahnt. Die Folgen wären aktuell deutlich verheerender als die der bisherigen, aufgrund der aufgeheizten Lage zwischen Hindus und Muslimen und den vom Staat ausgehenden wirtschaftlichen und militärischen Aggressionen gegen die Region Kashmir im Norden Indiens. Jeder einzelne dieser Konflikte ist bereits eskaliert, aber könnte sich noch viel verschlechtern.
Das schlimmste ist: der Globale Norden (v. a. Amerikanische Großkonzerne und die UK) sind zu großen Teilen Schuld: unter der Kolonialen Unterdrückung Indiens durch England gab es hunderte lokale und hegemoniale Hungersnöte und faktisch auch Genozide (z.B. 1976 von ca. 20 Mio. Toten und 1943 von 4 Mio. Toten). Viele von ihnen waren den Wachstumsgelüsten der Briten verschuldet, welche zu diesem Zeitpunkt weit über die Hälfte der Agrarprodukte einfach nach Europa schifften und verkauften.
Durch die kapital- und wachstumsorientierte Agrarpolitik wurden große Anteile der Nutzfläche ruiniert und die Bevölkerung musste leiden.
Die exklusiv durch die UK geschehende Verwaltung jeglicher Wirtschaft in Indien, schuf Bedingungen, unter denen diese Wirtschaft nach der Befreiung nicht funktionieren konnte.
Das Endresultat? Die Menschen leiden, finden einen Sündenbock in einer Minorität – den Muslimen -, wählen Faschisten und dann passiert so etwas wie jetzt gerade.
Wir sehen anhand der aktuellen Krise, woran unser System scheitert: Wachstumsorientierung, Kapitalmaximierung und „den Markt regeln lassen“. All das funktioniert nicht und endet in Katastrophen (aktuelles Beispiel: Gesundheitssystem).
Die bisher gefundenen Lösungen: Verstaatlichung, Kontrolle der Produktion durch den Staat, Regulierung des Marktes.
Aber das wäre ja Sozialistische Kackscheisze, das kann man ja heutzutage nicht durchziehen. Lieber ein paar Afrikaner und Inder verrecken lassen, als dass ich meinen Konsum einschränke. (#Satire!!)
–Wilhelm Bold