Corona-Interview mit der Schulleitung

Was geschieht mit Klassenarbeiten und Kurzkontrollen, die bereits vor der Pandemie angekündigt wurden?

— Zitiert ein Schreiben des Bildungsministers Piwarz —

Wir haben das auch mit den Kollegen so besprochen, dass wir wirklich nur im Ausnahmefall Bewertungen im Sinne von Notenvergabe machen und dass dann das zeitig angekündigt sein muss (min. 1 Woche vorher), dass der Bewertungsmaßstab ganz konkret den Schülern vorliegen muss, damit sie genau wissen ‚für welche Leistungen bekomme ich welche Punkte‘. Das muss ihnen also von vorneherein klar sein und es muss eine Erklärung dabei sein, dass sie diese Arbeit eigenständig erbracht haben, ohne Hilfe anderer.

Ich muss es [außerdem] in so einer Weise abholen können, dass Schülern, die bestimmte technische Nachteile haben, keine Nachteile entstehen. Im normalen Unterricht sind Arbeiten, die Schüler zu Hause erledigen, – Ich denke hier beispielsweise an Facharbeiten, komplexe Lernleistungen und dergleichen. –  auch möglich. Die bewertet man ja genauso. Aufgaben in solch einer Richtung, das ist absolut legitim, das auch in der jetzigen Zeit zu bewerten.

Viele Kollegen handhaben es auch so, dass sie auch gute Leistungen bewerten. Ich habe es selber auch so gemacht: Ich frage dann den Schüler, ob er diese Bewertung haben möchte, die ich ihm jetzt für diese Leistung geben würde. Da sagt natürlich bei guten Noten niemand „nein“. Von daher denke ich, versuchen wir hier auch so diesen positiven Aspekt ein bisschen zu unterstützen, weil halt die Situation sicherlich für Schüler nicht so ganz einfach ist. Manche kommen gut mit dem Homeschooling zurecht, andere mögen es eben gar nicht. Ich denke gerade das negative sollte man in keinem Fall noch mit einer Bewertung unterstützen.

Klassenarbeiten sind momentan im Homeschooling kein Thema. Klassenarbeiten und Klausuren werden nicht geschrieben. Wie wöllte man das auch machen? Das ist absolut nicht machbar und die werden auch nicht am ersten Tag, wenn wir alle wieder zusammenkommen, gleich geschrieben. Dort würde man auf jeden Fall eine Wiederholungsphase einbauen, wo alle erstmal wieder auf demselben Stand sein müssen und dann kann man über einen neuen Termin reden.

Ob das in diesem Jahr noch so sein wird, wissen wir nicht.

Dürfen Lehrer Aufgaben zu selbst erarbeitetem Lehrstoff ohne vorherige Ankündigung bewerten?

[Mal angenommen:] Der Lehrer hat jetzt eine Aufgabe gegeben, die er eigentlich nicht bewerten wollte und jetzt bekommt er aber von einem Schüler eine super Arbeit zurückgeliefert, dann würde ich sagen, sollte der Lehrer die Möglichkeit haben, das trotzdem gut bewerten zu können, wenn er das möchte.

Aber auf keinen Fall wird es eine Bewertung geben, wenn ich es den Schülern nicht vorher gesagt habe.

Bei einer Schulöffnung für den normalen Lehrbetrieb: Müssen die Klassen geteilt werden?

Da fischen wir ein bisschen im Trüben, weil heute werden sich ja beispielsweise die Kultusminister treffen und werden darüber beraten, wie das weitergehen wird, welche anderen Klassenstufen evtl. wann wieder in die Schulen kommen können. Wenn man an dem Abstandsgebot festhält, was für meine Begriffe schon notwendig ist, dann kann es eigentlich auch nur so sein, dass man schon mit geteilten Klassen arbeitet. Das heißt man würde z.B. die eine Woche die eine Hälfte der Klasse haben und dann, die nächste Woche, die andere Hälfte.

Wie das genau organisiert werden soll, dazu gibt es noch keine Infos des SMK. Das ist jetzt also nur etwas, was ich mir persönlich vorstellen könnte und was wir auch schonmal bei den 11. Klassen überlegt haben, inwieweit sowas überhaupt möglich wäre. Das wäre mit geteilten Klassen aller 14 Tage, dass man dann Unterricht hat und man in der anderen Woche weiterhin zu Hause arbeiten würde, eine Möglichkeit.

Ich denke mal, da müssen wir einfach abwarten, was das SMK sagt oder was die Kultusminister generell sagen und wie sie sich das vorstellen.

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